Mann schwitzt wegen Hitze im Büro

Hitze im Büro: Umgang mit hohen Temperaturen am Arbeitsplatz

Hitze im Büro ist für Menschen eine echte Herausforderung. Was ist zu beachten, wenn es im Büro zu warm wird? Ab wann gilt hitzefrei?

Hohe Temperaturen im Sommer sind für arbeitende Menschen eine echte Herausforderung. In den Sommermonaten gehört Hitze im Büro immer häufiger zum Arbeitsalltag. Doch wie sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber damit umgehen? Was ist zu beachten, wenn es im Büro zu warm wird? Ab wann gilt hitzefrei und wie behalten Büro-Enthusiasten einen kühlen Kopf?

Ab wann ist die Rede von Hitze?

Der Begriff Hitze ist bei Meteorologen klar definiert. Hitze ist, wenn die mittlere Tagestemperatur über 25 Grad Celsius liegt oder die Höchsttemperatur des Tages einen Wert von 30 Grad Celsius erreicht oder überschreitet. Hitze herrscht allerdings auch dann, wenn beide Faktoren zutreffen.

Im Gegensatz dazu ist jedoch nicht eindeutig bestimmt, wann von einer Hitzewelle gesprochen werden kann. Meteorologen verstehen darunter eine mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung. Eine Hitzewelle gilt als extremes Vorkommnis. Dazu zählen allgemein Ereignisse, die sich negativ auf das gesamte Ökosystem auswirken und Folgen für die Infrastruktur sowie gesundheitliche Probleme bei Menschen hervorrufen.

Hohe Temperaturen führen zu hohen Belastungen

Obwohl Hitze durch klare Messwerte definiert ist, lassen sich die Auswirkungen auf den einzelnen Menschen weniger klar umreißen. Menschen empfinden hohe Temperaturen individuell anders. Manche Personen fühlen sich agil und fit, wenn das Thermometer bereits 35 Grad im Schatten anzeigt. Bei anderen Leuten macht sich die Hitze dagegen bemerkbar und es fällt schwerer, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen.

Diese Effekte gehen auf die gefühlte Temperatur zurück, die jeder Mensch anders aufnimmt. Dabei spielt nicht nur die tatsächliche Lufttemperatur eine Rolle, sondern auch die Luftfeuchte wirkt auf den menschlichen Körper ein. Treten extreme Hitze und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kombiniert auf, entsteht eine unerträgliche Schwüle. Zusätzlich beeinflussen eine erhöhte UV-Strahlung sowie fehlender Wind die gefühlte Temperatur im negativen Sinn, sodass die damit verbundene körperliche Belastung stärker ausfällt.

Der Deutsche Wetterdienst spricht ab einer gefühlten Temperatur von 32 Grad von einer starken Wärmebelastung. Ab 38 Grad ist von einer extremen Wärmebelastung die Rede.

Sommerhitze im Büro mindert die Arbeitsleistung

Damit die Arbeit produktiv und die Motivation hoch bleibt, ist neben anderen Faktoren wie der Ergonomie am Arbeitsplatz besonders ein angenehmes Raumklima im Büro entscheidend. Ist es zu kalt oder heiß, schwindet die Konzentration, weil der Körper zusätzlichen Belastungen ausgesetzt wird.

Hitze am Arbeitsplatz mindert die Arbeitsleistung im Unternehmen. Daher sollten Arbeitgeber daran interessiert sein, die Arbeitnehmer mit geeigneten Maßnahmen vor übermäßiger Wärme in Büroräumen zu schützen. Das gehört als Bestandteil zum Arbeitsschutz und ist in der Arbeitsstättenverordnung (ASR) geregelt. Die genauen Pflichten des Arbeitgebers im Zusammenhang mit auftretender Hitze am Arbeitsplatz definiert die technische Vorschrift ASR A3.

Grenzwerte für Hitze am Arbeitsplatz und passende Gegenmaßnahmen

In der ASR A3 ist definiert, dass die Temperatur in Arbeitsräumen einen Wert von 26 Grad Celsius nicht überschreiten soll. Temperaturen über 26 Grad sind nur zulässig, wenn die Außentemperatur ebenfalls über 26 Grad Celsius liegt und in Büroräumen geeignete Maßnahmen zur Isolation und zum Sonnenschutz installiert sind. Ab einer Marke von 35 Grad Celsius ist ein Büro nicht mehr als Arbeitsraum geeignet.

Wenn die Temperatur im Büro über die genannten Grenzwerte steigt, ist der Arbeitgeber zum Handeln verpflichtet. Als Maßnahmen kommen in Frage, die Angestellten im Büro mit Getränken zu versorgen oder die Räumlichkeiten über Nacht auszukühlen. Bei mehr als 30 Grad Celsius müssen seitens des Arbeitgebers weitere Schutzmaßnahmen erfolgen. Abhängig von den Möglichkeiten können das die folgenden Optionen sein:

  • Bereitstellen von Ventilatoren
  • Lockern der Kleidungsvorschriften
  • Anbringen von Jalousien
  • Gleitzeit zum Arbeiten in kühleren Tagesphasen
  • Angebote für alternativen Arbeitsräume

Bei Lufttemperaturen im Büro über 35 Grad, beispielsweise an sehr heißen Sommertagen, sind Maßnahmen wie sogenannte Luftduschen (Ausrüstung in Zugangsschleusen zu Reinräumen) oder Kühlungsphasen umzusetzen, damit der Raum weiterhin nutzbar bleibt.

Tipps gegen Hitze: Was tun bei übermäßiger Wärme im Büro?

Ist die Hitze einmal im Büro angekommen, fühlen sich die Menschen meist schutzlos den warmen Temperaturen am Arbeitsplatz ausgeliefert. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn mit einigen Tipps und Tricks lassen sich Gegenmaßnahmen treffen, um beim Arbeiten auch an heißen Tagen einen kühlen Kopf zu behalten.

Lüften in den frühen Morgenstunden

Selbst an warmen Tagen ist am Morgen die Luft häufig noch frisch und angenehm. Deshalb ist es praktisch, zu Beginn eines Arbeitstages alle Fenster und Türen zu öffnen und das Büro durchzulüften und abzukühlen. Das Lüften sorgt außerdem dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Büro in einem gesunden Grenzbereich bleibt. Wer den Arbeitsplatz im Homeoffice eingerichtet hat, kann über Nacht die Fenster der Wohnung offenstehen lassen, um morgens bei behaglichen Temperaturen an die Arbeit zu gehen.

Direkte Sonneneinstrahlung im Büro vermeiden

Die größte Hitze in einem Büro entsteht, wenn Sonnenstrahlen ungehindert durch die Fenster einfallen. Als effektives Mittel gegen die Wärme helfen Jalousien oder Vorhänge, die nach dem Lüften sofort und vollständig das Sonnenlicht im Raum verdrängen. Fehlt das Tageslicht durch einen Sonnenschutz, ist auf eine alternative und ausreichende Bürobeleuchtung zu achten. Auch die richtige Position des Schreibtisches im Zimmer kann eine direkte Sonneneinstrahlung auf den Arbeitsplatz vermeiden.

Flexible Arbeitszeiten

Sofern es möglich ist, unterstützt die Anpassung der täglichen Arbeitszeit an den Temperaturverlauf das Wohlbefinden bei Hitzetagen. Normalerweise erreichen Temperaturen am Nachmittag ihren Höchststand, sodass sich anbietet, sich bereits in den frühen Morgenstunden an den Schreibtisch zu setzen, wenn die Hitze noch nicht ausgeprägt ist. In südlichen Ländern von Europa legen die Menschen über den Mittag teilweise eine Siesta ein, um durch diese längere Pause ihre Produktivität für den restlichen Tag aufrecht zu halten.

Ausreichend viel und richtig trinken

Bei großer Hitze schwitzen Menschen stärker. Das Wasser, das zur Abkühlung über die Haut verdunstet, muss im Körper wieder aufgefüllt werden. Sonst drohen Dehydration, Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen. Am besten ist es, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen kaltes Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken. Die Getränke sollten nicht zu kühl sein. Obwohl erfrischende Flüssigkeiten an heißen Tagen verlockend sind, wirken sie leider kontraproduktiv. Denn bei zu kalten Drinks erhält der Körper das Signal zum Aufwärmen. In der Folge setzt nach einer kurzen Abkühlung der gegenteilige Effekt ein.

Ventilatoren, Klimaanlagen und Luftentfeuchter nutzen

Um das allgemeine Raumklima sowie Hitze im Büro oder im heimischen Arbeitszimmer zu reduzieren, machen sich technische Geräte wie Ventilatoren, eine Klimaanlage oder Luftentfeuchter nützlich. An heißen Tagen leisten sie einen Beitrag für eine angenehme Arbeitstemperatur. Klimageräte gelten zwar als Energiefresser, doch wenn sie lediglich an heißen Tagen zum Einsatz kommen, geht am Ende die Kosten-Nutzen-Rechnung auf.

Eine Alternative zur Klimaanlage ist ein Luftentfeuchter, der weniger Energie verbraucht. Dieses Gerät kühlt die Luft zwar nicht direkt herunter, entzieht ihr aber schnell sehr viel Feuchtigkeit. Dadurch sinkt die gefühlte Temperatur im Büro spürbar ab und das Arbeiten wird deutlich erträglicher.

Passende Kleidung bei Hitze im Büro

Die Kleidung am Arbeitsplatz nimmt Einfluss auf das Empfinden von Hitze. An Tagen mit hohen Temperaturen ist es ratsam, kein Outfit zu tragen, das aus synthetischen Fasern wie etwa Polyester besteht. Diese Stoffe sind nicht atmungsaktiv, sodass sich Hitze und Schweiß unter dem Kleidungsstück anstauen können und dadurch das Hitzegefühl verstärken. Eine gute Alternative sind Kleidungsstücke aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen. Generell ist an echten Hitzetagen eine lockere Kleiderwahl empfehlenswert.

Pausen nutzen zum Abkühlen

Hitze verlangt dem menschlichen Körper viel ab, besonders im Zusammenhang mit einer anstrengenden Arbeit. Deshalb macht es Sinn, häufiger als sonst eine kurze Pause einzulegen. Diese Auszeit lässt sich nutzen, um sich abzukühlen. Infrage kommen dafür beispielsweise Kellerräume oder eine schattige Hauswand, die nach Norden ausgerichtet ist. Die Pause hilft dabei, den Körper an heißen Tagen aufzutanken und zu revitalisieren.

Ein ähnlicher Effekt entsteht, wenn kaltes Wasser über die Handgelenke und in den Nacken laufen. Auch die Füße können in ein kühles Gewässer oder Fußbad gehalten werden. In jedem Fall ist vor allem bei körperlich schwerer Arbeit darauf zu achten, viele Pausen einzulegen, um sich bei Hitze nicht zu überanstrengen.

Sommerhitze: Ab wann ist hitzefrei möglich?

Ist es draußen sehr heiß und steigen auch im Büro die Temperaturen, kommt schnell der verlockende Gedanke auf, die Arbeit zu beenden und hitzefrei auszurufen. Doch so einfach funktioniert hitzefrei im Büro nicht. Zwar hat der Gesetzgeber einige Regelungen getroffen, um Arbeitnehmer vor Hitze im Büro zu schützen, doch daraus lässt sich kein Recht auf einen frühen Feierabend wegen Hitze ableiten. Der Anspruch auf hitzefrei ab einer bestimmten Lufttemperatur existiert so nicht. Wer an heißen Tagen seinen Arbeitstag ohne Erlaubnis beendet und verlässt, weil es zu warm ist, riskiert Ärger.

Erst ab einer Temperatur von über 35 Grad Celsius in Büros verlieren die überhitzten Arbeitsräume ihren Status als Arbeitsbereich und dürfen nicht mehr genutzt werden. Das gilt allerdings nur, wenn der Arbeitgeber nachweislich keine Maßnahmen ergreift, das Raumklima abzukühlen. Zudem ist es ihm überlassen, ob er seine Mitarbeiter direkt nach Hause schickt oder andere Räume zum Arbeiten anbietet.

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